Vorbild für evangelische Bischöfe!

Dr. Laurent Mbanda, Erzbischof der Anglikanischen Kirche von Ruanda ist zugleich der Vorsitzende von Gafcon, der Global Anglican Future Conference. Dazu gehören weit mehr als die Hälfte der weltweit 80 Millionen Anglikanischer, die sich vom Erzbischof von Canterbury, dem nominellen Oberhaupt aller Anglikaner, losgesagt haben. Jetzt hat er ein klares Wort aus Anlass der Wahl von Cherry Vann zur Erzbischöfin von Wales geschrieben, darin auch diesen Satz: „Wir haben uns für die Wahrheit des Wortes Gottes eingesetzt, und stehen weiterhin in Gemeinschaft mit der Mehrheit der Anglikaner weltweit, die diese Missachtung der Stimme Gottes traurig macht.“ Es folgt unten die ganze Erklärung.

Wir veröffentlichen seine Stellungnahme in deutscher Übersetzung und hoffen, dass sie dadurch im deutschsprachigen Raum stärker zur Kenntnis genommen wird. Weil keiner der Kirchenleiter der 20 evangelischen Kirchen in Deutschland eine solche Position vertritt, denken viele in Deutschland, die lutherischen und reformierten Kirchen wären insgesamt auf den Kurs eingeschwenkt, dass die Bibel nicht mehr Gottes Wort und Maßstab für Glauben und Leben sei. Weltweit sieht die Lage bei den Lutheranern und anderen reformatorischen Konfessionen aber anders aus. Und an der Basis der bekennenden Christen in den evangelischen Kirchen im deutschsprachigen Raum ebenso. Die Mehrheit der Christen lebt heute auf der Südhalbkugel der Erde. Wir hoffen, dass die Kirchenleiter der Lutheraner und anderer Konfessionen ihre Stimmen genauso erheben wie Erzbischof Laurent Mbanda (Gafcon) und die Bischöfe Andy Lines und Stuart Bell (ANiE/ACE). Nicht der Zusammenhalt von Kirchenorganisationen um jeden Preis, sondern die Bindung ihres Gewissens an die Bibel, Gottes Wort, soll Kirchenleiter aller christlichen Kirchen bestimmen.  Ulrich Parzany 


Liebe Brüder und Schwestern in der Gafcon-Familie,

Gnade und Friede sei mit euch von Jesus Christus, dem Erstgeborenen von den Toten und Herrscher der Welt.

Mit schwerem Herzen schreibe ich euch über die schmerzlichen Ereignisse in unserer geliebten (weltweiten) Anglikanischen Gemeinschaft.

Die Entscheidung der (anglikanischen) Kirche in Wales, die Hochwürdige Cherry Vann zur Erzbischöfin und Primas zu wählen, ist ein weiterer schmerzhafter Nagel im Sarg der anglikanischen Orthodoxie.

Indem sie diese Wahl und ihre (Vanns) unmoralische gleichgeschlechtliche Beziehung feiert, hat sich die Canterbury-Gemeinschaft erneut dem weltlichen Druck gebeugt, der Gottes gutes Wort untergräbt.

Denn die Bibel ist eindeutig in Bezug auf diejenigen, die „Gottes Wahrheit in Lüge verkehren“ (Römer 1,25).

Denn dort steht, dass „Gott sie schändlichen Leidenschaften dahingegeben hat“, da unter ihnen „Frauen den natürlichen Verkehr mit dem widernatürlichen vertauscht“ haben, und „Männer ebenfalls den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen“ und „Männer mit Männern Schande über sich gebracht“ haben, und dass sie, obwohl sie „Gottes gerechtes Urteil kennen, dass diejenigen, die solche Dinge tun, den Tod verdienen, nicht nur weiterhin genau diese Dinge tun, sondern auch diejenigen gutheißen, die sie praktizieren.“ (Römer 1,26-27.32)

Die Bibel hat vorhergesagt, dass es „falsche Lehrer unter euch“ geben würde und dass diejenigen, die ihrem verdorbenen Verhalten folgen, „den Weg der Wahrheit in Verruf bringen“ würden (2. Petrus 2,1-2).

Jesus selbst verurteilte die Gemeinde in Thyatira und ihre Toleranz gegenüber einer Frau, die „meine Knechte zur Unzucht verführt“ (Offenbarung 2,20).

Wir müssen uns mit schwerwiegenden Irrtümern auseinandersetzen, die Gottes herrliches und autoritatives Wort in Bezug auf die menschliche Sexualität kompromittieren.

Wir müssen unsere Stimme erheben und Stellung beziehen.

Als wir uns 2008 versammelten, um die Anglikanische Gemeinschaft zu reformieren und zu erneuern, veröffentlichte Gafcon die Jerusalemer Erklärung, in der das wahre Herzstück der anglikanischen Orthodoxie dargelegt wurde.

Wir haben uns für die Wahrheit des Wortes Gottes eingesetzt, und stehen weiterhin in Gemeinschaft mit der Mehrheit der Anglikaner weltweit, die diese Missachtung der Stimme Gottes traurig macht.

Wir müssen uns erneut gegen den unerbittlichen Druck derjenigen wehren, die den anglikanischen Glauben verfälschen wollen und ihre unmoralische Haltung unverhohlen der kostbaren Kirche Christi aufzwingen.

Und wir stehen unseren anglikanischen Brüdern und Schwestern in Wales bei, die über diesen Akt des Abfalls vom Glauben bestürzt und entmutigt sind.

Wir haben das Anglican Network in Europe (ANiE) gegründet als Heimat für diejenigen, die authentisch anglikanisch bleiben wollen, deren Gewissen sie jedoch dazu zwingt, Canterbury zu verlassen.

Und Gafcon öffnet erneut seine Arme als sicherer Zufluchtsort für die Gläubigen in der Kirche von Wales, die nun aus Gewissensgründen gehen müssen.

Ihr seid nicht allein.

Gafcon steht euch bei.

Wir sehnen uns danach, dass die Bibel im Mittelpunkt der Anglikanischen Gemeinschaft steht.

Deshalb rufen wir alle Anglikaner auf, an unser reformatorisches Erbe anzuknüpfen, indem wir uns bereitwillig in allen Bereichen ihres Lebens dem herrlichen Wort Christi unterwerfen.

Wir können nicht tatenlos zusehen und dieses Versagen der Führung hinnehmen.

Wir können nicht untätig bleiben und diesen Abfall vom Glauben weitergehen lassen.

Wir müssen Stellung beziehen.

Wir stehen an der Seite der authentischen Anglikaner.

The Most Reverend Dr. Laurent Mbanda
Vorsitzender des Gafcon Primates Council


Auch die Bischöfe der von GAFCON betreuten europäischen Diözesen Andy Lines (ANiE/ACE) sowie Stuart Bell (ACE in Wales) haben sich klar mit Bischof Mbanda positioniert:

https://www.anglicannetwork.org/resources/statement-on-archbishop-of-wales