Signal für die weltweite Kirche!

In der weltweiten Anglikanischen Kirche hat sich eine starke Bewegung gebildet: Sie nennt sich abgekürzt GAFCON, das steht für Global Anglican Future Conference – Globale Anglikanische Zukunftskonferenz. Sie kennzeichnet sich selbst mit dem Zusatz „Guarding and proclaiming the unchanging truth in a changing world“ Übersetzt: Die unveränderte Wahrheit in einer sich verändernden Welt bewachen und verkünden.

Ausgelöst durch den innerkirchlichen Kampf um die Autorität der Bibel, die Bewertung homosexueller Praxis und schließlich um die Berufung eines Bischofs in den USA, der in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft lebte, war eine Widerstandsbewegung in der weltweiten anglikanischen Kirche entstanden. Sie berief 2008 eine Konferenz nach Jerusalem ein.

291 Bischöfe und 1148 weitere Delegierte kamen, die mehr als 35 Millionen praktizierende Anglikaner weltweit repräsentierten. Sie beschlossen und veröffentlichten am 29. Juni 2008 die „Jerusalem Declaration“ mit einem klaren Bekenntnis zur Autorität der Bibel, zur Einzigartigkeit Jesu Christi, zur Ehe als lebenslanger Gemeinschaft eines Mannes und einer Frau und zum Auftrag der Weltmission. Der ganze Text ist hier zu finden:  https://www.gafcon.org/resources/the-jerusalem-declaration

Die Anglikanische Kirche ist eine reformatorische Kirche, die bischöflich verfasst ist. Die Apostolische Sukzession gehört zu ihren Grundüberzeugungen, also die Einsetzung und Beauftragung der Bischöfe durch Vorgänger, die in der Nachfolge der von Jesus berufenen zwölf Apostel stehen. Bischöfen, die gegen die biblische Lehre praktizierte Homosexualität guthießen, verweigerten viele Anglikaner die Gefolgschaft. Neue Diözesen (von Bischöfen geleitete Bezirke) wurden gebildet. Die Anglikanischen Kirchen, deren Mutterkirche die Church of England ist, sind stark in Afrika und Asien vertreten. Sie nennen sich in der Regel Episkopale Kirchen – wegen der Bedeutung des Bischofsamtes (griechisch: Episkopos). GAFCON ist seit 2008 stark gewachsen und repräsentiert gegenwärtig etwa 50 Millionen der 70 Millionen Anglikaner weltweit.

Gegenwärtig ist der Präsident von GAFCON Erzbischof Foley Beach, der zugleich Primas (Leitender Bischof) der neu gegründeten Anglican Church of North America (ACNA) ist.

Diese Kirche hat sich 2009 von der ECUSA (Episcopal Church in the USA) getrennt und eine Diözese für die USA und Kanada gebildet. Erzbischof Foley Beach ist ein missionarischer Mann, der aus der jugendmissionarischen Young Life-Bewegung kommt. Zu seiner Kirche gehören inzwischen über 1000 Gemeinden in 30 Diözesen in USA, Kanada, Mexiko, Kuba. In Afrika und Asien gibt es starke anglikanische Kirchen, die ebenfalls zur Autorität der Bibel stehen und sich kritisch gegen die liberalen Tendenzen in westlichen anglikanischen Kirchen wenden.

Generalsekretär von GAFCON ist Dr. Benjamin Kwashi, Erzbischof von Jos, Nigeria.

Er und seine Frau sowie viele seiner Gemeinden in Nord-Nigeria waren und sind der gewalttätigen Verfolgung durch die islamistischen Fanatiker von „Boko Haram“ ausgesetzt. Erzbischof Benjamin Kwashi ist ein mutiger und fröhlicher Verkündiger des Evangeliums. Seine leidenschaftlichen Botschaften sind starke Herausforderungen und Ermutigungen für die weltweite Christenheit. Wir haben auf seine wegweisenden Beiträge zur weltweiten Lausanner Bewegung für Weltevangelisation (Kapstadt 2010) auf unserer Internetseite schon früher hingewiesen. Wer Englisch versteht, sollte seine Botschaften auf der Internetseite https://www.gafcon.org hören und sehen.

Übrigens: Die anglikanische „Leipzig English Church“ ist Mitglied unseres Netzwerks Bibel und Bekenntnis wie auch deren Pastoren, der Leiter Rev. Canon Martin Reakes-Williams, der für deutschsprachige Dienste zuständige Pastor Klaus Hickel und Pastor Larry Norman (Evening Service). https://www.leipzig-english-church.de/. Martin Reakes-Williams ist auch Mitglied im Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz.

GAFCON hat inzwischen 9 Netzwerke gebildet, die die Gemeinden unterstützen: Church Planting, Theological Education, Bishop’s Training Institute, Women’s Ministry, Youth and Children’s Ministry, Global Partnerships, Prayer, Lawyers’s Task Force, Sustainable Development.

Wir glauben „die eine christliche Kirche“ (Apostolische Glaubensbekenntnis) und freuen uns darum über solche Entwicklungen in der weltweiten Gemeinde des Herrn Jesus Christus. Wir würden uns freuen, wenn es auch in anderen Kirchengemeinschaften zu solchen Bekenntnisbewegungen kommt.

Der Bischofsrat der Lutherischen Kirchen in Tansania hat schon 2010 in seiner Dodoma-Erklärung klar Position bezogen und wichtige Signale gegeben: https://www.kirchliche-sammlung.de/wordpress/wp-content/uploads/2012/12/dodoma-erklaerung_2010-01.pdf . Auch in Europa gibt es Lutherische Kirchen, die der herrschenden Meinung in deutschen und skandinavischen lutherischen Kirchen nicht zustimmen.

Der Weltrat der Methodistischen Kirchen hat ebenfalls einen Beschluss gegen die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften als Ehe gefasst, der bei den deutschen Methodisten allerdings heftig kritisiert wird. Aber auch in der Evangelisch Methodistischen Kirche hat sich ein Netzwerk gegründet: www.verwurzeltinchristus.de 

Die erweiterte Bundesleitung des Bundes der Freien evangelischen Gemeinden in Deutschland hat eine Orientierungshilfe herausgegeben „Mit Spannungen umgehen – Zur Homosexualität in freien evangelischen Gemeinden“. Klar und hilfreich.

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Obwohl über die Wahrheit nicht nach dem Mehrheitsprinzip abgestimmt wird, sollten wir nicht übersehen: Wir sind viele. Gott sei Dank! Auch in Deutschland. Die verschiedenen Initiativen kämpfen jeweils in ihrem Bereich. Obwohl es überall um die gleichen Grundfragen geht, scheint vielen Verantwortlichen ein größerer Zusammenschluss nicht wirklich hilfreich zu sein. Das gilt auch für die bekennenden Initiativen in den evangelischen Landeskirchen in Deutschland. Frühere Versuche haben sich nicht bewährt und sind wieder zerfallen. Trotz umfassender Bezeichnungen sind nur Teilstücke übriggeblieben. Wird es zu neuer Gemeinsamkeit kommen? Beten wir dafür, dass Gottes Geist uns zeigt, wie es weitergehen soll. GAFCON ist jedenfalls eine Ermutigung für uns alle. Und der HERR wird mit seiner Gemeinde zu seinem Ziel kommen. Das ist gewiss.

Ulrich Parzany